Viele Frauen kennen das Gefühl: Kaum beginnt die zweite Zyklushälfte, steigt der Appetit – besonders auf Süßes, Salziges oder fettige Snacks. Der berüchtigte Heißhunger vor der Periode ist kein Mythos, sondern hat tatsächlich mehrere nachvollziehbare Ursachen. In diesem Beitrag schauen wir uns an, warum Zyklusphasen und Heißhunger zusammenhängen – und was du tun kannst, um besser damit umzugehen.
Was passiert in der zweiten Zyklushälfte?
Die zweite Hälfte des Zyklus, auch Lutealphase genannt, beginnt nach dem Eisprung und endet mit dem Einsetzen der Menstruation. In dieser Phase verändert sich der Hormonhaushalt deutlich:
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- Progesteron steigt an, während Östrogen abnimmt.
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- Die Körpertemperatur erhöht sich (meist um 0,3–0,5 °C).
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- Der Kalorienverbrauch kann um 100–300 kcal pro Tag steigen – je nach Körper, Aktivitätslevel und Zyklusverlauf.
Gründe für Heißhunger in der Lutealphase
1. Erhöhter Energiebedarf
Der Körper braucht in dieser Phase tatsächlich mehr Energie. Kein Wunder also, dass auch der Appetit anzieht – das ist eine ganz normale, biologische Reaktion. Wird dieser Mehrbedarf ignoriert, entsteht oft ein Gefühl von ständigem Hunger, das sich in unkontrolliertem Essen entladen kann.
2. Hormonschwankungen
Sinkendes Östrogen und steigendes Progesteron beeinflussen auch:
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- Serotonin: Östrogen und Progesteron haben Einfluss auf das Glückshormon. Bei vielen Personen scheinen diese Veränderungen vom Gehirn falsch reguliert (PMS/PMDS) zu werden, was Angstgefühle verstärken und zu depressiver Stimmung in diesem Zeitraum führen kann.
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- Cortisol: Stressempfindlichkeit kann zunehmen – was emotionales Essen oder Cravings begünstigen kann.
3. Gewohnheiten & emotionale Faktoren
Wenn du seit Jahren beobachtest, dass du immer vor der Periode naschst, verknüpft dein Gehirn das mit einem Ritual. Umso öfter wir etwas wiederholen, desto „normaler“ wird diese Handlung, bis sie schon fast automatisch abläuft.
Auch Müdigkeit, PMS-Symptome, Reizbarkeit oder Schlafprobleme können dazu führen, dass der Griff zu manchen Lebensmitteln zur Beruhigung wird – nicht weil du wirklich hungrig bist, sondern weil du dich nach einem Besänftigen bestimmter Gefühle sehnst – was auch eine kurze Zeit funktioniert. Auf lange Sicht allerdings führt dies meist zu noch mehr Unzufriedenheit.
Was hilft gegen den Heißhunger?
Es geht schlussendlich nicht darum, diesen natürlichen Impuls zu unterdrücken – sondern besser zu verstehen und bewusst(er) damit umzugehen:
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- Iss bewusst etwas mehr in der zweiten Zyklushälfte – vor allem komplexe Kohlenhydrate, gute Fette und genug Protein. Die Ernährung sollte möglichst vielseitig und ausgewogen gestaltet sein.
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- Plane Snacks ein, die sättigen und zufrieden machen. Nüsse oder Nussmus, dunkle Schoki mit mindestens 80% Kakaoanteil und Tofu liefern zum Beispiel Tryptophan – die Vorläufersubstanz von Serotonin – dem Glückshormon.
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- Achte auf Schlaf, Bewegung & Entspannung, um den Cortisolspiegel nicht zusätzlich ansteigen zu lassen.
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- Tracke deinen Zyklus, um für dich negative Muster zu erkennen und frühzeitig gegenzusteuern. Mit meinem Zyklustracker um 0€ hast du ein Tool in der Hand, um diese Zusammenhänge noch besser zu erkennen.
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- Frage dich ehrlich: Habe ich gerade echten Hunger oder will ich gerade nur ein Gefühl kompensieren?
Fazit: Heißhunger in der zweiten Zyklushälfte ist völlig normal
Heißhunger vor der Periode ist kein Zeichen von „Disziplinlosigkeit“, sondern das Ergebnis einer komplexen Hormonregulation – möglicherweise kombiniert mit erlernten Verhaltensmustern.
Je besser du deinen Körper verstehst, desto leichter wird es, in Balance zu bleiben. Und manchmal ist es völlig okay, der Lust auf Schokolade nachzugeben – vor allem dann, wenn es bewusst geschieht.
Zyklusbasierte Alltagsplanung
Umso besser sich dein Alltag an deine individuellen Bedürfnisse anpasst, die sich mit den verschiedenen Zyklusphasen verändern können, desto stressfreier und leichter erreichst du auch deine Ziele.
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Solltest du Fragen haben, schreib sie gerne in die Kommentare.