Die Periode bleibt aus – was sind die Ursachen?

menstruationszyklus bleibt aus

Der weibliche Menstruationszyklus ist ein sensibler Prozess, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Wenn der Zyklus plötzlich ausbleibt, kann das verschiedene Gründe haben. Besonders häufig treten Störungen durch zu niedrigen Körperfettgehalt, radikale Diäten oder hormonelle Dysbalancen auf. Doch was genau passiert im Körper, wenn die Periode ausbleibt, und welche Ursachen können dahinterstecken?

 

1. Zu niedriger Körperfettgehalt und radikale Diäten

Ein häufiger Grund für das Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) ist ein zu niedriger Körperfettanteil. Der weibliche Körper benötigt eine gewisse Menge an Körperfett, um hormonell im Gleichgewicht zu bleiben. Fettzellen spielen eine entscheidende Rolle in der Produktion von Östrogen, einem der wichtigsten Hormone für den Menstruationszyklus. Fällt der Körperfettanteil unter ein gesundes Maß, kann die Hormonproduktion gestört werden, und der Zyklus bleibt aus. Diese „Nebenwirkung“ lässt sich bei so gut wie allen Athletinnen beobachten, die sich auf Bodybuilding Shows vorbereiten und somit den Körperfettgehalt auf ein Maß absenken, welches den Hormonzyklus für einige Monate aus dem Gleichgewicht bringen kann.

Werden die Ziele gerade im Sport sehr hoch gesteckt, sollten sich Frauen besonders in Verbindung mit einem Kinderwunsch auch der möglichen negativen Auswirkungen auf den Hormonzyklus bewusst sein.

 

periode bleibt aus

 

Der Einfluss von Kaloriendefizit und Diäten

Ein zu großes Kaloriendefizit – oft durch radikale Diäten – signalisiert dem Körper, dass nicht genug Energie zur Verfügung steht. Der Körper stellt sich in einen „Sparmodus“ und priorisiert lebenswichtige Funktionen. Da der Menstruationszyklus eng mit der Fortpflanzungsfähigkeit verknüpft ist, wird die Reproduktion bei Energiemangel als weniger wichtig eingestuft. Das führt dazu, dass der Körper den Zyklus aussetzt, um Energie zu sparen.

 

Warum? Der Körper möchte sich jedes Monat aufs Neue auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereiten. Wenn jedoch nicht genügend Ressourcen vorhanden sind, um diese zu unterstützen, fährt er die entsprechenden Funktionen herunter. Dies ist ein Schutzmechanismus, um sicherzustellen, dass der Körper nur dann bereit ist, eine Schwangerschaft zu unterstützen, wenn auch ausreichend Energie verfügbar ist.

 

2. Hormonelle Dysbalancen (durch das Absetzen der Pille)

Das Absetzen hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille kann ebenfalls zu einem ausbleibenden Zyklus führen. Die Pille reguliert künstlich den Hormonhaushalt und verhindert den Eisprung. Nach dem Absetzen kann es unter Umständen Jahre dauern, bis sich der natürliche Zyklus wieder einpendelt.

Dieser Prozess kann frustrierend sein, aber es ist wichtig, dem Körper Zeit zu geben, sich zu regulieren und gegebenenfalls ärztliche Hilfe im Hinblick auf eine Hormonersatztherapie in Anspruch zu nehmen, die den natürlichen Zyklus unterstützt.

 

3. Zu hoher Stresslevel im Alltag

Stress hat einen enormen Einfluss auf den weiblichen Zyklus. Chronischer Stress führt zu einem Anstieg des Stresshormons Cortisol, das die Produktion von Östrogen und Progesteron, zwei Schlüsselhormonen für den Menstruationszyklus, beeinflusst. Ein hoher Cortisolspiegel kann den Eisprung unterdrücken und so den Menstruationszyklus stören.

Auch hier greift der Schutzmechanismus des Körpers: Wenn der Stresslevel zu hoch ist, kann der Körper in einen Überlebensmodus schalten und Funktionen, die nicht unmittelbar lebensnotwendig sind, wie den Zyklus, unterdrücken.

 

Weitere Ursachen

Neben den genannten Gründen gibt es noch einige weitere Faktoren, die zu einem Ausbleiben der Periode führen können:

    • Intensives Training: Extremes körperliches Training über mehrere Stunden täglich, kann den Hormonhaushalt durcheinanderbringen, insbesondere wenn intensives Training mit einem niedrigen Körperfettanteil und einem Kaloriendefizit einhergeht.

    • Erkrankungen: Störungen der Schilddrüse, das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) oder andere gesundheitliche Probleme können zu einem Ausbleiben der Periode führen.
    • Veränderungen im Lebensstil: Plötzliche Gewichtsveränderungen, Reisen oder andere intensivere Umstellungen im Alltag können den Zyklus negativ beeinflussen.
 

Was tun, wenn die Periode ausbleibt?

Wenn der Zyklus über längere Zeit ausbleibt, sollte immer eine medizinische Abklärung erfolgen. Insbesondere bei drastischen Diäten oder übermäßigem Stress ist es wichtig, den Körper zu unterstützen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Hier sind einige Maßnahmen, die helfen können:

    • Ausgewogene Ernährung, ausreichend Energie und gesunde Fette: Stelle sicher, dass du ausreichend Nährstoffe und Kalorien zu dir nimmst, um deinen Körper optimal zu versorgen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend gesunden Fetten kann dazu beitragen, den Hormonhaushalt in relativ kurzer Zeit wieder zu stabilisieren.
    • Stressmanagement: Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können dabei helfen, den Cortisolspiegel zu senken und den Körper aus dem Stressmodus zu holen. Auch Anpassungen im Alltag können helfen. Stress ist kein Statussymbol.
    • Moderates Training: Übermäßiges Training in Kombination mit zu wenig Kalorien kann den Zyklus beeinträchtigen. Setze auf ein ausgewogenes Trainingsprogramm, das zu deinem Alltag passt und deinen Körper stärkt, ohne ihn zu überlasten. Zyklusbasiertes Training, welches aus jeder deiner Zyklusphasen das Beste herausholt, kann dir bei Unregelmäßigkeiten im Zyklus ebenfalls weiterhelfen.
 

Fazit

Das Ausbleiben des Menstruationszyklus kann viele Ursachen haben – von einem zu niedrigen Körperfettanteil und radikalen Diäten über hormonelle Dysbalancen bis hin zu chronischem Stress oder eine Mischung der genannten Gründe.

In vielen Fällen ist der Körper in einem Überlebensmodus und setzt den Zyklus als Schutzmaßnahme aus. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, für eine ausreichende Nährstoff-, Fett- und Energiezufuhr zu sorgen und Stress abzubauen, um den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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